Laudatio auf Bischof em. Heinz-Josef Algermissen
Auf der Delegiertenversammlung in Fulda gab pax christi Bischof em. Heinz-Josef Algermissen, dem bisherigen Präsidenten der Bewegung, nach siebzehn Amtsjahren einen herzlichen und feierlichen Abschied.
Eigens zu dieser Abschiedsfeier angereist war der Co-Präsident von Pax Christi International Marc Stenger, der zugleich Bischof von Troyes ist. Stenger richtete starke Dankesworte an Bischof em. Heinz-Josef Algermissen: „Seit 2002 bist du als deutscher pax christi-Präsident eine bedeutende Stimme, die Menschen und Staaten immer wieder zu ihrer Friedensverantwortung aufgerufen hat. Die Wege der pax christi-Bewegung sind nicht immer die Wege der Staaten aber die Verantwortlichkeit unserer Bewegung ist es, der Zukunft ein menschliches Gesicht zu geben und das gelingt nur, wenn man neue Strategien ohne Gewalt und mit Intensivierung der menschlichen Geschwisterlichkeit aufgebaut.“
Besonders hob der
französische Bischof, das Engagement Algermissens für nukleare Abrüstung
hervor. Mit großer Standhaftigkeit und Überzeugung ergriff Bischof Algermissen
in seinen Amtsjahren stets das Wort zum Gedenktag der amerikanischen
Atomwaffenangriffe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki im Jahr
1945. Dabei verband es stets das Gedenken an die Opfer mit klaren Forderungen
an die Politik der Gegenwart. „Es ist oft deine Stimme für pax christi gewesen,
die dazu aufgerufen hat, wachsam und aktiv das Engagement für ein Verbot der
Atomwaffen zu verstärken,“ betonte Stenger, und wies in die Zukunft mit den
Worten: „In vielen Ländern leidet man unter Kriegen, die oft ausgeblendet
werden und doch immer Ursache für Leid und Armut sind. Deshalb dürfen wir nicht
müde werden, immer wieder zu erinnern, dass der Name Gottes die Gewalt nie
rechtfertigen kann. Allein der Friede ist heilig, niemals der Krieg!“
„Mit großer Freude“ – so
formulierte er selbst es in seinem ersten Brief an das pax christi-Präsidium –
nahm Heinz-Josef Algermissen, der damals gerade ein Jahr Ortsbischof der
Diözese Fulda war, im Jahr 2002 die Präsidentschaft für die katholische
Friedensbewegung in Deutschland an. Diese Freude spiegelte sich stets in der
Zusammenarbeit des Bischofs mit den pax christi-Gremien wider und prägte auch
diesen Abschiedsabend am Samstag, den 26. Oktober 2019 in Fulda, bei dem auch
der frisch gewählte neue pax christi-Präsident Peter Kohlgraf, seinem Vorgänger
im Amte herzlich dankte.
Johannes Schnettler, der
von 2002 bis 2014 als pax christi-Vizepräsident eng und freundschaftlich mit
Heinz-Josef Algermissen zusammengearbeitet hat, brachte in einer fulminanten
Laudatio die große Dankbarkeit der deutschen pax christi-Bewegung gegenüber
ihrem langjährigen Präsidenten zum Ausdruck.
Schnettler erinnerte
sich: „Von dieser Freude war bereits im ersten Gespräch mit Ihnen, lieber
Bischof Algermissen, viel zu spüren. Die große Friedensenzyklika Papst Johannes
XXIII, „pacem in terris“, die Pastoralkonstitution „gaudium et spes“ und nicht
zuletzt das Wort der deutschen Bischöfe „Gerechter Friede“ waren und sind für
Sie Ankerpunkte der Friedensbotschaft des Evangeliums. Über die 17 Jahre, die
wir mit Ihnen für die Sache des Friedens arbeiten durften, haben Sie dem Wort
des Auferstandenen über die Mauern der Kirchen hinaus auch in den gewaltsamen
Auseinandersetzungen unserer Zeit immer wieder Geltung verschafft. Als
Präsident von pax christi standen Sie gleich zu Beginn Ihrer Amtszeit der
Eskalation der Gewalt weltweiter Kriege gegenüber. Und sie zieht sich wie ein
roter Faden durch Ihre Amtszeit. Bis heute. Der Kriegsbeginn in Afghanistan
jährte sich bei Ihrer Wahl gerade zum ersten Mal. Sie haben als pax
christi-Präsident zu unterschiedlichen Anlässen immer wieder ihre Stimme gegen
den Krieg, die Kriege erhoben. Insbesondere haben Sie als einer der wenigen
prominenten Deutschen stets aufs Neue Ihre Stimme gegen den Einsatz deutscher
Soldaten am Hindukusch in Afghanistan erhoben. Das hat Ihnen mehr Kritik als
Zustimmung eingebracht. Und doch haben Sie weiterhin mit Ihrer Stimme den
Finger in die Wunde gelegt, dass der Krieg in Afghanistan keine Wende zum Guten
bringen wird. In diesen Äußerungen wird eine Entschiedenheit und Leidenschaft
für den Frieden sichtbar, die Sie auch zu anderen Anlässen und drängenden
Friedensfragen gezeigt haben.“
pax christi dankte
Heinz-Josef Algermissen auch für sein entschiedenes Auftreten als die Bewegung
im Jahr 2017 aufgrund von Sparplänen des Verbandes der deutschen Diözesen in
Konflikt geriet. Schnettler betonte: „Dass Friedensarbeit auch verlässliche
Strukturen braucht, war für Sie, nicht zuletzt durch Ihren Blick in den
Haushalt unserer Bewegung, in gleicher Weise ein Anliegen. Nachhaltige
Friedensarbeit benötigt eine solide Finanzierung. Dank Ihres Einsatzes ist es
gelungen, dass die Förderung unserer Arbeit durch die Deutschen
Bischofskonferenz für die kommenden Jahre gesichert ist.“
Die Laudatio von Johannes Schnettler auf den nun verabschiedeten bisherigen pax christi-Präsidenten Heinz-Josef Algermissen können Sie in der pdf-Datei im Download im vollständigen Wortlaut nachlesen.
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pax christi
Um Prozesse des Friedens und der Versöhnung zu fördern, führt pax christi Informationsveranstaltungen und Kampagnen, Aktionen und Hilfsprojekte durch. Mitglieder und Gruppen von pax christi sind solidarisch mit denen, die verachtet, bedroht und ausgegrenzt werden oder in Lebensgefahr bei uns Asyl suchen.
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Präsident
Vorstellung des neuen pax christi-Präsidenten Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz